Gefeierte Premiere für „Das kalte Herz“

Alle verfügbaren Stühle, die das soziokulturelle Zentrum „Saalgärten“ in Rudolstadt zu bieten hat, wurden am Sonnabend gebraucht. Grund war die Premiere des Stückes „Das kalte Herz“ nach dem Märchen von Wilhelm Hauff. Am Ende applaudierten mehr als 150 Zuschauer der Inszenierung von Chris Henkel und den neun Akteuren, die allesamt keine Profis sind, sondern eine bunt gemischte Truppe mit jungen Leuten, die „unterschiedlicher nicht sein könnten“, wie Henkel eingangs erklärte. „Wir sind alle Menschen und leben alle auf dieser Welt“, sagte er zu dem inklusiven Theaterprojekt.

Vor einem Jahr wurde im theater-spiel-laden (TSL) Rudolstadt die interkulturelle Projektwerkstatt „Nachbarwelten“ gegründet. Die Gruppe setzt sich aus jungen Leuten im Alter von 10 bis 30 Jahren zusammen, die zumeist in Rudolstadt leben. „Mit Mitteln des Theaters erkunden sie, was sie gemeinsam haben und was sie Besonderes in sich tragen“, so TSL-Leiter Frank Grünert.

Der theaterbegeisterte Chris Henkel aus Cursdorf leitet das Projekt. Christian Schröter, Theaterpädagoge und langjähriger Darsteller im theater-spiel-laden coacht die Gruppe.

Mit einer Performance zur Eröffnung des Theaterfestivals „Theaterwelten“ haben sie sich 2017 erstmals im Stadthaus der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit September vorigen Jahres arbeiteten sie an „Das kalte Herz“.

Die nächsten Vorstellungen sind am 26. Mai und am 30. Juni. Kartenvorbestellungen sind über die Telefonnummer (03672) 486 450 möglich.

Thomas Spanier